Indinia watete durch den See. Immer wieder musste sie einen großen Bogen im Wasser machen, wenn sie sich einer tiefen Stelle näherte. Zwae konnte die schöne Palominostute schwimmen, doch es gehörte nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen und sie konnte gut darauf verzichten. Man möge sich doch vorstelen, wenn man plötzlich untergeht! Oder Wasser in die nüstern und Augen bekäme. Das wäre doch schrecklich ungemütlich!
Indinia liebte die Hitze und Wärme der Sonne, doch auch das weiche Gefühl des wassers, wenn es sich an dem Fell festhängt und einen umwabert. Doch im Moment gab es nur wenig Sonne und bald würde es auch unmöglich werden durch das Wasser der Seen und Flüsse zu schwimmen, da der Winter alles zufrieren lies. Ja, Indinia hasste den Winter. Er war ihr größter Feind, doch zum Glück dauerte der Winter in diesem tal nie allzu lange. Manchmal fiel so viel Schnee, man würde meinen man würde darin ertrinken, doch dann wiederum viel fast keiner und selbst manche Laubbäume behielten ihre Blätter. Ja, das Tal hatte so seine Eigenarten, doch genau das mochte die Stute auch so sehr daran. Auch konnte man alleine sein, frei sein, von niemandem Abhängig. Ein Pferd konnte hingehen wo es wollte und keine dämlichen Herden besaßen das Land. Natürlich hatten sich manche Pferde, besonders Hengste, sich in ihren Sturschädel zurückgezogen und beanspruchten gewisse Territorien, doch bloss die dummen Pferde kümmerten sich darum. Idinia hatte einmal bei einem solchen Streit zugehört und sich vor lachen beinahe am Boden gekringelt, so weit das bei einem Pferd möglich ist. Der Falbe Hengst hatte dem anderen braunen hengst dauernd zu erklären versucht, das dies sein territorium sei und das keiner es betreten dürfe (natürlich von Stuten ganz abgesehen). Doch der andere Hengst hatte sich eingeredet, dass er umbedingt durch den wald der dort lag hindurchgehen wollte. das Streitgespräch hatte bis lange in die Nacht gedauert, doch sobald es dunkel geworden war, hatte sich Indinia einfach an den beiden Streithähnen vorbeigeschlichen und war gemütlich durch das Gebiet des Falbenen gewandert.
^^Was für Idioten. Manche Hengste wurden wohl ohne Gehirn geboren, was nur zu schade ist, aber naja, man kann ja nicht Muskelkraft und gehirn besitzen, dass wäre wohl zuviel verlangt.^^
Solch ironische Sätzen waberten durch ihre Gedanken, wärend sie sich langsam dem Ufer näherte. Nach kurzer Zeit spürte sie, wie das Schilf nach ihren Beinen langte und sie umschlossen, als wollte das dünne Gestrüpp sie bei sich behalten, doch die hübsche Stute tratt bloss ein par mal unwirsch nach den hartnäckigen Halmen und ging weiter auf den Rand des Sees zu.
"Blödes Gestrüpp. Eigentlich sollte man den ganzen haufen bei den Wurzeln packen, aus der Erde reissen und darauf herumtrammpeln!"
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